Suyeon Kang 2021@beatewaetzel

Unsere Konzertmeisterin Suyeon Kang

16. Dezember 2021

Morgen Abend spielen wir im Palais Lichtenau unseren ersten Musikalischen Salon der Jubiläumssaison. Auf dem Programm stehen drei Streichquartette aus der Feder Ludwig van Beethovens.

Musikalischer Salon – Eintauchen: Freitag, 17.12.2021, 19.00 Uhr im Palais Lichtenau

Foto: Beate Wätzel

Unser Streichquartett lädt dazu ein, gemeinsam in drei Stadien von Beethovens kompositorischem Schaffen einzutauchen. Das Programm haben die Musiker*innen des Abends zusammengestellt: Sie spielen Beethovens Streichquartette Nr. 1, 10 und 14

Beethovens Streichquartette 1, 10 und 14

Mit dabei ist unsere Konzertmeisterin Suyeon Kang, die zur Stückauswahl erzählt: „In Beethovens Streichquartett Nr. 1 kann man nicht nur Referenzen zu Haydn und Mozart entdecken, sondern auch zu früheren eigenen Kompositionen Beethovens. Es steckt voller Vitalität und Lebensfreude. Ganz besonders liebe ich den wunderbaren, langsamen 2. Satz, der von der Grabszene aus Shakespeares Romeo und Julia inspiriert worden sein soll. Die wundervoll wehmütige Melodie dieses Adagios zu spielen und zu hören, ist eine wahre Freude.“

Im Streichquartett Nr. 10, das zehn Jahre später entstand, zeigt sich ein veränderter, reiferer Kompositionsstil. Das Streichquartett Nr. 14 überrascht mit einer sehr ungewöhnlichen Gesamtkonzeption: Es besteht aus insgesamt sieben Sätzen, von denen der 3. und 6. aber nur wenige Takte lang sind.

“Dieses Streichquartett erscheint mir fast wie eine Spiegelung von Beethovens außergewöhnlichem Leben. In der Musik entdeckt man seine inneren Kämpfe, seine gelegentlichen Momente des Friedens, die Verschlechterung seines Gesundheits- und auch seines Seelenzustands. Leider konnte Beethoven die Uraufführung dieses Meisterstücks nicht mehr erleben. Umso mehr freuen wir uns, es heute unserem Publikum zu präsentieren.”

Konzertmeisterin Suyeon Kang

Suyeon Kang ist im Sommer 2021 nach ihrem Probejahr als festes Orchestermitglied in die KAP aufgenommen worden. Sie hat bereits bei vielen gemeinsamen Projekten mitgewirkt. Nun möchten wir die Gelegenheit nutzen, sie Ihnen mit zwei kurzen Fragen und Antworten ein wenig näher vorzustellen:

1) Was macht das Musizieren mit der KAP für dich so besonders?

Ich weiß sehr viele Aspekte der Arbeit mit der Kammerakademie Potsdam sehr zu schätzen, aber am wichtigsten ist mir diese äußerste Aufrichtigkeit gegenüber der Musik, die in jedem einzelnen Projekt zu spüren ist. Es ist für mich eine Ehre, als Konzertmeisterin Teil dieses Orchesters zu sein. Dabei empfinde ich meine Rolle als ebenso vielseitig wie das Orchester selbst. Die gemeinsame Arbeit empfinde ich als aufregenden und herausfordernden Prozess, in dem wir alle immer weiter dazulernen, und ich freue mich sehr auf viele weitere KAP-Projekte.

2) Durch Corona war dein Probejahr eine sehr aufregende Zeit, nicht nur für dich. Was war dein schönstes oder aufregendstes Erlebnis im Probenjahr?

Meine Probezeit begann genau zu dem Zeitpunkt, als Corona unser aller Leben verändert hat. Sich in solch einer unsicheren Zeit voller Veränderungen in der Probezeit zu befinden, stellt natürlich eine besondere Herausforderung dar. Umso dankbarer bin ich für das Vertrauen, das mir von allen Orchestermitgliedern entgegengebracht wurde. Hut ab für die KAP und das gesamte Team: Das Orchester ist immer aktiv geblieben und alle Mitglieder hatten regelmäßig die Möglichkeit, an den verschiedenen neuen Projekten teilzunehmen.

Meine zwei schönsten Erlebnisse aus dieser Zeit:

1. Die Aufnahme von Beethovens 8. Sinfonie mit dem wundervollen Antonello Manacorda. Das Orchester klang einfach fantastisch und ich glaube, aus dieser Aufnahme wird eine tolle CD entstehen.

2. Die Proben zu einem Kammerkonzert Ende 2020: Wir haben drei Streichquartette von Beethoven einstudiert und mehrere Tage lang geprobt, obwohl wir davon ausgehen mussten, dass die Konzerte wahrscheinlich abgesagt würden – was dann auch passierte. Ich freue mich riesig, dass wir sie nun, ein Jahr später, nachholen können!

Musikalischer Salon – Eintauchen: Freitag, 17.12.2021, 19.00 Uhr im Palais Lichtenau