Die Saison 23.24
Zukunftsmusik & Natur(klänge)
Über die Saison
- Saisonthemen
-
Zwei Themen stellt die KAP in der Saison 2023.24 in den Fokus: Zukunftsmusik und Natur(klänge). Beide Aspekte stehen in ihrer Vieldeutigkeit im Mittelpunkt der Programmierung und Konzertgestaltung. Erscheinen die Themen zunächst unabhängig voneinander, so sind sie doch eng miteinander verknüpft.
Dass Musik mehr als reine Unterhaltung ist, wurde in den letzten Jahren zunehmend deutlich, und bleibt sicherlich auch zukünftig spür- und hörbar. Musik hat mit historischen Konstellationen zu tun, mit Weltanschauungen, sie gibt Hoffnung und Kraft, kann Richtungen aufzeigen und Menschen zusammenbringen. Musik ist etwas Unerschütterliches. Wir, als Kulturbotschafter*innen Potsdams, wollen mit Musik begeistern und bewegen – im Bewusstsein der sozialen, ökonomischen und ökologischen Themen, die uns auch zukünftig begegnen und herausfordern werden. Gleichberechtigung und Diversität, Entwicklung und Fortschritt, Mensch und Natur, von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft – all diese Themen beschäftigen die KAP, musikalisch, gesellschaftlich, persönlich.
Mit Konzertreihen wie Heimspiel, KAPmodern oder KAPmeets wird das klassische Konzerterlebnis erweitert, vielleicht sogar neu- und umgedacht, wobei Bühne und Publikum als Einheit verstanden und Musik, in einen assoziativen Kontext gestellt, für alle Menschen zugänglich gemacht werden soll. Das Konzert als Ort des Zusammenkommens, das einen Raum für Kreativität, Kennenlernen von Neuem, aber auch Wiedersehen bzw. -hören mit Vertrautem und Altbekanntem schafft. In Einführungen, moderierten Konzerten und Nachgesprächen möchten wir Musik gemeinsam mit unserem Publikum erleben, verstehen, vielleicht auch hinterfragen – vor allem aber Konzertabende mit vielseitigen Programmen genießen. Dabei stehen immer wieder auch Werke von Komponistinnen und Komponisten im Mittelpunkt, die ihrer Zeit voraus waren und zukünftig dachten, die für Schaffens- und Meinungsfreiheit standen und neue Wege aufzeigten.
In vier kurzen Kompositionsaufträgen, Intermezzi, die sich wie ein Leimotiv durch die Saison ziehen, laufen die Themen zusammen: Die zeitgenössischen Komponist*innen thematisieren ihren Blick auf die Zukunft, vor allem die Verbindung von Mensch und Natur, die Klangschönheit und Opulenz der Natur, aber auch die Natur als einen Lebensraum, um den wir zukünftig womöglich fürchten müssen, zu dem der Mensch immer öfter im Spannungsverhältnis steht.
Die Geräusche von Natur und Umwelt sind in der Musik aller Epochen zu finden, von Barock bis Impressionismus, von Lautmalereien bei Bach, Händel, Mozart und Haydn über Ausdrucksempfindungen im Geiste Beethovens bis hin zu symbolhafter Naturästhetik bei Hosokawa. Vogelgesänge, Meeresrauschen, Großstadtlärm, die Stimmungen und Klangkulissen von Landschaften oder Sonnenuntergängen – wohl kaum ein*e Komponist*in kommt ohne die Thematisierung solcher (Natur-) Einflüsse aus. Auf musikalische Reisen in ferne Landschaften, nach Italien, in die Auvergne, nach Prag oder Schottland, begibt sich die KAP in vielen Programmen, ob in den großen Orchester-, den kleineren Kammer- oder den Familienkonzerten: stets den Klang der Natur im Ohr, mal lautmalerisch, mal persönlich nachempfunden.
- Artist in Residence
-
Anna Vinnitskaya beeindruckt durch höchste Virtuosität und poetische Tiefe. Ihre technische Brillanz ist dabei nie Selbstzweck, sondern stets Mittel zum Ausdruck ihres Spiels, das sich durch Gestaltungskraft, klangliche Hingabe und Energie auszeichnet. Der 1. Preis beim Concours Reine Elisabeth in Brüssel 2007 markierte für Anna Vinnitskaya den internationalen Durchbruch. Sie ist heute geschätzte Partnerin vieler bedeutender Orchester weltweit – darunter die Berliner Philharmoniker oder das Orchestre Philharmonique de Radio France – und führender Dirigent*innen wie Andris Nelsons, Krzysztof Urbański, Dmitri Kitajenko, Alan Gilbert, Kirill Petrenko und Mirga Gražinytė-Tyla. Geboren im russischen Novorossijsk, studierte sie bei Sergei Ossipienko in Rostow sowie bei Evgeni Koroliov an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, an der sie 2009, mit nur 26 Jahren, selbst zur Professorin ernannt wurde.