2014 1000px Schubert 4 Und 2 G010003096617y

Franz Schubert 
Sinfonie 4 „Tragische” & Sinfonie 2

Sony Classical

Antontello Manacorda Leitung

Kammerakademie Potsdam

Sinfonie Nr. 2 B-Dur D125
Largo – Allegro vivace
Andante
Menuetto: Allegro vivace – Trio
Presto vivace

Sinfonie Nr. 4 c-Moll D417 „Tragische“
Adagio molto – Allegro vivace
Andante
Menuetto: Allegro vivace – Trio
Allegro

Unter den sechs Jugendsinfonien Franz Schuberts (1797-1828) ist die zweite die längste und vielleicht auch die bedeutendste. Sie übertrifft an Umfang fast alle Sinfonien Haydns und Mozarts, die ihr als Vorbilder gedient haben – Beethovens Sinfonik stand Schubert damals noch skeptisch gegenüber. Ihre Tonart, B-Dur, verwendete Schubert zur Entstehungszeit der Sinfonie auch in anderen bedeutenden Werken, so in der Messe Nr. 3 und im Streichquartett D 168. Die Sinfonie ist Innocenz Lang gewidmet, dem Direktor des Wiener Stadtkonvikts, dessen Zögling Schubert von 1808 bis 1813 gewesen war. Ob sie vom Orchester des Konvikts auch gespielt worden ist, bleibt unklar. Ihre erste sicher belegte Aufführung fand im Jahre 1877 in London statt, Dirigent war George Grove.

Schubert hat seiner Vierten Sinfonie in c-Moll selbst den Beinamen „Tragische Sinfonie” gegeben. Sie ist seine erste Sinfonie in einer Molltonart. Durch Beethoven – vor allem dessen Fünfte Sinfonie – war gerade die Tonart c-Moll zur „tragischen Tonart“ geworden. Später wurde öfter bemängelt, es fehle Schuberts Sinfonie an echter Tragik, sie erreiche zwar an einigen Stellen ein gewisses Pathos, doch sei in ihrem Ablauf kein echt tragischer Konflikt zu erkennen. In der Tat ist das Tragische in Schuberts Vierter mehr Gestus als Wirklichkeit. Über weite Strecken handelt es sich um ein durchaus optimistisches, blühendes, energisches Werk. Der Beiname sollte also nicht unbedingt beibehalten werden, da er den Hörer eher in die Irre führt.