Wiedersehen mit Steven Isserlis

26. April 2022

Vielleicht haben Sie unsere gemeinsamen Konzerte mit Steven Isserlis in der Saison 18.19 noch in ebenso guter Erinnerung wie wir? Wir denken gern an die intensive Zusammenarbeit mit dem herausragenden Cellisten als Artist in Residence zurück. Umso mehr freuen wir uns auf das Wiedersehen am kommenden Sonntag:

Stars im Porträt – Feinheiten: Sonntag, 01.05.2022, 18.00 Uhr im Nikolaisaal

Nach dem Konzert lädt Fanny Tanck zum Gespräch mit Steven Isserlis ins Nikolaisaal Foyer.

 

Das gemeinsame Musizieren und der Kontakt zwischen allen Beteiligten sind Steven Isserlis ebenso wichtig wie uns. Mit seiner Flexibilität, seiner Lebendigkeit und seiner Liebe zu musikalischen Feinheiten ist er für uns somit der ideale Partner. Denn egal ob als Solist, als künstlerischer Leiter oder als Ensemblemusiker: Er sieht sich bei der Arbeit immer als primus inter pares.

Am Maifeiertag widmen wir uns sechs “großen” Komponisten aus dem 18. Jahrhundert. Das Konzertprogramm haben wir gemeinsam erarbeitet: Es erklingen Orchesterwerke von Bach, Händel und Scarlatti, gepaart mit Werken für Cello und Orchester von Boccherini, Mozart und Haydn.

Konzertprogramm mit Steven Isserlis am Maifeiertag

Die Cembalosonaten des italienischen Komponisten Domenico Scarlatti lösten in England einen regelrechten Scarlatti-Kult aus. Auch der in Newcastle beheimatete Charles Avison war begeistert: Scarlattis 555 Cembalosonaten inspirierten ihn zur Komposition von 12 Konzerten für Streicher und Continuo. Sie entstanden im Geist der sogenannten musikalischen Empfindsamkeit. Diese trug in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Europa zum Aufschwung der Instrumentalmusik bei. Musik sollte nicht nur das Ohr erfreuen, sondern Gefühle ausdrücken und die Leidenschaften bewegen. Diesem Credo fühlte sich auch Luigi Boccherini verpflichtet. Der Italiener lebte zwar in Spanien, wurde jedoch aus der Ferne von dem begeisterten Cellisten Friedrich Wilhelm II. von Preußen zum Kabinettkomponisten ernannt. Bis zu dessen Tod sendete er regelmäßig neue Werke nach Berlin. In seinem Cellokonzert Nr. 6 wird das Soloinstrument passagenweise nur von der ersten Violine begleitet: So stehen zarte, intime Momente neben dynamischen, virtuosen Passagen.

Von den Brandenburgischen Konzerten Johann Sebastian Bachs ist das dritte nur für Streicher und Continuo gesetzt. Es gilt als Inbegriff der Barockmusik. Georg Friedrich Händel würdigte mit seinen Concerti grossi op. 6 in reiner Streicherbesetzung den italienischen Instrumentalkomponisten Arcangelo Corelli.

Mit dem Klagegesang „Geme la tortorella“ aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „La finta giardiniera“ erklingt im Konzert ein berührendes Kleinod. Steven Isserlis selbst hat es für Violoncello und Streicher bearbeitet. Zum Abschluss spielen wir Joseph Haydns Cellokonzert Nr. 2. Für Haydn stellte der Gesang die Grundlage guter Kompositionen dar, und so basieren die Sätze auf kantablen Motiven – ganz im Sinne unseres Gastsolisten und seiner Art, sein Cellospiel gesanglich zu gestalten.

Gespräch nach dem Konzert

Wer mehr von Steven Isserlis, seiner Vielseitigkeit und seiner Begeisterung für die Musik erfahren möchte, ist nach dem Konzert herzlich eingeladen: Die rbbKultur-Moderatorin Fanny Tanck lädt zum Gespräch mit ihm ins Nikolaisaal Foyer.

Stars im Porträt – Feinheiten: Sonntag, 01.05.2022, 18.00 Uhr im Nikolaisaal