Potsdamer Winteroper

Sonntag
21.11.2021
16.00 Uhr

Schlosstheater Neues Palais von Sanssouci
Potsdam

The Rape of Lucretia

Programm
Beteiligte
Douglas Boyd, Dirigent
Caspar Singh, Tenor
Kate Royal, Sopran
Robert Hayward, Bassbariton
Richard Burkhard, Bariton
Seán Boylan, Bariton
Caitlin Hulcup, Mezzosopran
Kathleen Wilkinson, Mezzosopran
Fflur Wyn, Sopran
Isabel Ostermann, Regie
Stephan von Wedel, Ausstattung
Kammerakademie Potsdam

Lucretia – eine Frau nimmt ihr Schicksal in die Hand und verändert damit das politische Gefüge einer ganzen Gesellschaft. Benjamin Britten, der bedeutendste englische Komponist des 20. Jahrhunderts, hat den antiken Stoff 1946 als Kammeroper vertont und ihm damit einen emotional berührenden Zugang verliehen.
Die Handlung fällt in die Zeit der tyrannischen Herrschaft der Etrusker über Rom um 500 vor Christus. Lucretia, die Ehefrau eines einflussreichen Generals, gilt als Muster makelloser Treue und Tugend. Damit passt sie ganz und gar nicht in das von Ausschweifungen und Hurerei geprägte Rom der Zeit. Der Sohn des Königs fühlt sich von ihrem reinen Wesen provoziert. Er will Lucretias Treue erproben und bricht diese schließlich gewaltsam. Mit dem Trauma der Erniedrigung und Schande möchte Lucretia nicht weiterleben und wählt den Freitod. Ihr Suizid löst daraufhin das römische Aufbegehren gegen die Tyrannenherrschaft der Etrusker aus, das im Ende der Monarchie und dem Entstehen der Republik mündet.
Die tragische Geschichte der antiken Römerin Lucretia gehört seit der Renaissance zu den faszinierendsten Motiven künstlerischer Auseinandersetzung in Malerei, Dichtung und Musik. Britten nimmt in seiner zweiaktigen Kammeroper Bezug auf barocke Vorbilder, führt die Musiksprache aber in die Gegenwart. Seine melodischen Motive verleihen den Szenen eindringliche Subjektivität und den Rollen psychologische Tiefe.
Das Gemälde „Tarquinius und Lukretia“ der Barockmalerin Artemisia Gentileschi (1593–1654) deutet den ganzen Schrecken aus. Im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg wurde es anlässlich der Ausstellung „Wege des Barock“ im Museum Barberini im Jahr 2019 erstmals in restaurierter Fassung gezeigt. Die Winteroper 2021 lässt das Gemälde in einer szenischen Inszenierung lebendig werden.
Die Potsdamer Winteroper ist seit ihrer Gründung 2005 ein kulturelles Glanzlicht der Landeshauptstadt und seit diesem Jahr zurück in ihrer ursprünglichen Heimstätte: dem Schlosstheater im Neuen Palais. Als Kooperation der Kammerakademie und des Hans Otto Theaters trägt die Potsdamer Winteroper mit hochkarätigen Sängern und Künstlern die einzigartige 250-jährige Geschichte von Opernaufführungen in Potsdam ins Heute.

Einführung in der Marquis d’Argens Wohnung im Neuen Palais jeweils eine Stunde vor der Aufführung (außer Premiere)

Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam, Fachbereich Kultur und Museum
Die Potsdamer Winteroper wird unterstützt durch die Investitionsbank des Landes Brandenburg, die Stiftung für die Kammerakademie Potsdam, die ERFA-Gruppe der Potsdamer Hotels und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

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